[QUOTE=Hebsacker;89759]Ist das irgendwo anders? Hört sich für mich wie der klassische Zielkonflikt an: Make or buy![/QUOTE]
GRUNDSÄTZLICH ist das Prinzip überall gleich. Was sich hingegen von Software zu Software unterscheidet ist die NOTWENDIGKEIT das auch zu tun. Auch danach bemisst sich die Qualität einer Software. Gerade bei allgemeinen Standard-Funktionen sollte sich die Frage nach “Make or buy?” gar nicht erst stellen müssen, darum geht’s mir.
Meine Kritik richtet sich dahingehend, dass das bisherige Fehlen von allgemeinen und generell-sinnvollen Funktionen bzw. “Features” hier meinem Empfinden nach überwiegend damit kommentiert wird, dass man das entweder extern hinzukaufen oder halt selbst machen soll. Aus Nutzer- und Modulanbieter-Sicht ist das auch vollkommen richtig, aus Perspektive der eigentlichen Shopsoftware allerdings mangelhaft. Ein “sehr gutes Shop-System” würde ich neben grundlegenden technischen Aspekten eben auch danach bemessen, dass sich Modul- und Änderungsbedarf ausschließlich bei sehr speziellen Wünschen nach Individualisierung überhaupt erst ergibt. Bestes Beispiel dafür sind Templates oder ganz spezialisierte Artikel-Konfigrationen. Kurz: Die Anzahl der Module, die der allgemeinen VERBESSERUNG und NUTZBARKEIT der Shop-Software dienen, sind im Umkehrschluss ein Indiz dafür, dass die eigentliche Shop-Software dahingehend entsprechende MÄNGEL aufweist.
Diese besagten “Mängel” sind weder “Bugs” noch exotische “Features”, sie sind mittelfristig notwendige Verbesserungen, damit ein Shop-System die anderen Wettbewerbern auch dauerhaft hintersich lassen kann.
Nun ist OXID in der einigermaßen komfortablen Lage, dass so gut wie jedes Shop-System aktuell diese Art von Mängel aufweist. Im übertragenen Sinne tritt derzeit jede Shop-Software mit Unterstützung von Modul-Krücken humpelnd zum Marathon an. Worum es mir hier geht, ist nicht OXID schlecht zu reden, sondern das enorme POTENZIAL nach oben deutlich zu machen. Ironischerweise sollte es dabei das Ziel einer soliden Software sein, möglichst viele allgemeine Module überflüssig zu machen. Stattdessen argumentiert man stets, “dafür gibt es ein Modul, brauchen wir also nicht”. Wenn man das zuende denkt ist es genau umgekehrt: “Je erfolgreicher und nachgefragter ein externes Modul ist, desto größer ist der Mangel der eigentlichen Software, den es zu beheben gilt.” Diese Einstellung wäre die beste “Uservoice”, die es überhaupt geben kann
Mein Resümme: Wenn OXID die anderen Shop-Systeme dauerhaft abhängen will, und auf dem Weltmarkt die Nummer 1 werden möchte, sollte sie das ernsthaft beherzigen.
Recht hast Du - ein Stückweit.
Aber denk das mal ein Stückchen weiter. Was dann dabei rauskommt wäre eine eierlegende Wollmilchsau. Total aufgeblasen und überfrachtet, für 95% der Anwendungsfälle hoffnungslos überladen. Man entwickelt und pflegt also Software, die zu einem großen Teil im konkreten UserCase unnütz ist und mehr stört als nutzt.
Dann doch lieber so herum, einen schlanken Core der schnell weiterentwickelt werden kann und jederzeit updatefähig bleibt, dabei die einfache Erweiterbarkeit über Module garantiert, ohne dass der Core selbst angetastet werden muss.
Damit bist Du langfristig gesehen deutlich besser dran, kannst schneller reagieren und sehr individuelle Einzellösungen fahren, ohne den Anschluss an die fortschreitende Core-Entwicklung zu verlieren.
Zieh doch mal den Vergleich zu großen ERP-Systemen. Warum glaubst Du gibt es so viele Branchenlösungen und Modulare Konzepte?
Warum glaubst Du, dass kein einziger (ernstzunehmender) Shopsoftware-Hersteller seine Software mit Features überlädt?
Was glaubst Du wäre das für ein immenser Aufwand eine mit Features zugepflasterte Shopsoftware in ihrer Gesamtheit weiterzuentwickeln? Dann gäbe es alle 2 Jahre ein Minor-Release und vielleicht alle 10 Jahre ein Major - und bis das rauskäme wäre es bereits schon wieder veraltet in seiner Grundtechnologie.
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Nochmals zur Verdeutlichung: Ich spreche nicht von “individuellen Randgruppen-Features”, die eine Software aufblasen, sondern von Fokussierung auf wichtige und nützliche Prioritäts-Funktionen.
Beispiele:
OXID hat einen Price-Alarm, aber keine Lieferbenachrichtigung sobald Produkt wieder auf Lager ist (Egal, gibt ja ein Modul…)
OXID hat spezielle Facebook-Funktionen zur entfernten Produktvermarktung, aber keinerlei optisch-hervorragende Produktauszeichnungen bei besonderen Rabatten bei den Artikeln zur unmitelbaren Absatzförderung (“Sie sparen 15%”), Neuheiten (“NEU!”), Sonder-Aktion! (Egal, gibt ja ein Modul…)
OXID hat eine Freischaltfunktion für Gästebuch und Artikel-Kommentare, aber keine Möglichkeit als Admin über Einträge bei Freischaltung auch informiert zu werden, geschweige denn diese zentral angezeigt zu bekommen. (Egal, gibt ja ein Modul…)
Das ist jetzt nur mal das, was mir in 5 Minuten ganz auf die Schnelle einfällt, aber seid versichert: Die Liste wird bei eingängiger Analyse extrem lang und betrifft vorneweg hunderte weitere essentielle Punkte. Das sind eben keine Pillepalle-Funktionen, sondern allgemein-wichtige STANDARD Absatz-Förderer, die in keiner Shop-Software fehlen sollten.
Da sind Magento, InterShop und andere eben viel weiter, aber man braucht ja nicht gleich OXID-Elefanten mit Shop-Dinosauriern vergleichen, zumal erstere noch leben Trotzdem schadet es auch nicht, mal nach links und rechts zu gucken, und vor allem nach Vorne!
Hallöchen,
hat es einen bestimmten Grund weshalb es die aktuelle Version noch nicht als Installationspacket im PartnerSVN gibt? Speziell die EE Version wäre wichtig für uns.
Hier ist die letzte eingecheckte Version 4.5.9 (rev:2120).
@updown:
Eine interessante Ausführung! Wir sehen auch an verschiedensten Stellen noch Verbesserungsbedarf. Auf der anderen Seite, auch das ist klar, sind bei OXID natürlich auch die Resourcen nicht unendlich.
Korrekter weise wird dort das Thema Performance mit Prio 1 behandelt.
Für alles andere gibt es die Möglichkeit der Contribution. Das gibt es Verbesserungsbedarf in der Abwicklung (was sicher einThema ist für die Unconference) aber grundlegend wird niemand was dagegen haben, wenn das viel intensiver genutzt wird.
Schnapp dir einen der aufgezählten Punkte, löse ihn (allgemeingültig) und reiche es als Contribution ein. Wie ich nur immer wieder betonen kann “Let’s build the best ecommerce software together!”.
Oder nimm am Admin2.0-Projekt teil! Wir können jede helfende Hand gebrauchen!