AGB, Datenschutz und Co

Hallo,

wir wollen einen Shop für eine Band machen. Leider kennen wir uns gesetzlich nicht so aus und haben auch nicht das Geld um AGB und Co von einen Anwalt prüfen zulassen.

Wir macht ihr das oder gibts was oder wem der uns helfen kann?

Jetzt schon danke für die Antworten.

Lg

Du stehst vor einem Minenfeld und willst durchlaufen. Leider kennst du dich mit Minen nicht so aus und hast nicht das Geld dir helfen zu lassen. Wie machen wir das ?

Möglichkeit
a) Du ließt dir das Wissen an, dass notwendig ist, damit du dich gesetzlich auskennst. Stellen gibt es viele dafür. Eine Möglichkeit wäre das Sellerforum.
b) Du treibst doch etwas Geld auf und läßt es von einem Anwalt (Spezialist für Onlinehandel) machen.

Mein Favorit wäre Lösung b) (wobei man auch a) nicht vernachlässigen sollte)

CYA

Das ding ist nur das sich das für die menge die verkauft wird…nicht rentiert :wink:

also mehr kosten als nutzen…

[QUOTE=Ralf09;44723]Das ding ist nur das sich das für die menge die verkauft wird…nicht rentiert :wink:

also mehr kosten als nutzen…[/QUOTE]

Das wird bei dem der komplett Shop aber auch mehr kosten als nutzen… und das Projekt könnte man insgesamt infrage stellen.

Dann bleibt dir nur über dich selber einzulesen und einzuarbeiten.
Kleiner Tipp: Du brauchst keine AGB, wenn man keine AGB hat gelten die sehr verbraucherfreundlichen Regeln des BGB.

AGB´s sind gesetzlich nicht vorgeschrieben…

Widerrufsbelehrung aber schon! Und seit der letzten Reform (im Juli glaub ich) gibt es dafür endlich abmahnsichere Formulierungen die als Anhang im Gesetz dabei sind.

Diese Vorlagen mit Hinweisen welche Teile zu individualisieren wären findest Du im Netz. Zum Beispiel bei Trusted Shops oder auch bei Shopanbieter.de

Rechtssicherheit wirst Du aber nur nach Prüfung durch einen Anwalt haben!

[QUOTE=Hebsacker;44751]AGB´s sind gesetzlich nicht vorgeschrieben…

Widerrufsbelehrung aber schon! Und seit der letzten Reform (im Juli glaub ich) gibt es dafür endlich abmahnsichere Formulierungen die als Anhang im Gesetz dabei sind.

Diese Vorlagen mit Hinweisen welche Teile zu individualisieren wären findest Du im Netz. Zum Beispiel bei Trusted Shops oder auch bei Shopanbieter.de

Rechtssicherheit wirst Du aber nur nach Prüfung durch einen Anwalt haben![/QUOTE]

richtig! aber du kannst dich über verschiedene medien wie o.g. informieren und entsprechend recht wasserdichte regularien finden. interessant ist sicherlich auch:
www.shopbetreiber-blog.de/

volker :o

Der Shop muss sein.

Also wir rechnen damit das pro Monat vielleicht 1 - 2 Artikel verkauft werden. Der Shopaufwand lohnt sich definitiv da ich es in meiner Freizeit mache und für Merch verantwortlich bin.

Wir dachten eben es gibt jemand dersich damit auskennt. Naja wir fragen mal nen Anwalt…dennoc hdae für die Hilfe :wink:

Diese Materie ist leider sehr komplex und es lassen sich nicht wirklich allgemeinverbindliche Empfehlungen aussprechen. Dafür gilt es zuviele individuelle Anforderungen zu berücksichtigen.
Außerdem wird keiner ohne anwaltliche Haftpflichtversicherung eine Empfehlung aussprechen, da hängt einfach zuviel dran!

Wenn du fertig bist ist es sicherlich kein Problem mal unverbindlich drüber zu gucken und zu schaun, ob grobe Sachen drin sind.

Aber dir wird keiner die AGB oder Widerrufsbelehung schreiben / anpassen. Das musst du schon selbst machen. Wissen was drin steht und was das für folgen hat musst du eh.

Das Problem ist eher, wenn dir jemand einen Strick drehen will reicht es aber auch nicht nur die groben Sachen zu berücksichtigen…
Sieh es einfach mal so, eine gute anwaltliche Beratung kostet genausoviel wie eine Abmahnung.

CYA

Ja Schreiben tun wir das Zeug selber. Geht nur um Kontrolle!

[QUOTE=Hebsacker;44751]AGB´s sind gesetzlich nicht vorgeschrieben…
[/QUOTE]

Was gilt dann im Fall, dass man sie weglässt? Muss man in dem Fall drauf aufmerksam machen, dass es keine AGB gibt?

Nein, solange keine AGBs ausdrücklich Vertragsbestandteil werden, gelten automatisch die entsprechenden Regelungen im allgemeinen Gesetz.
Mann muss nur darauf aufmerksam machen, wenn man vom Gesetz abweichende Regelungen treffen will (also AGBs).

Das ist super.

Gibt es eine Seite im Netz, wo man z.B. nachschauen kann, was OHNE AGB gilt und was man durch AGB aushebeln kann?

Beispiel:
AGB "Sie bezahlen 100,- EUR Porto"
Gesetz: “Als Porto ist 10,- EUR zu nehmen”

Nee- Blödsinn. Die AGB können ja keine Gesetze aushebeln! Jetzt bin ganz verwirrt. Wofür denn dann AGB, wenn eh alles in Gesetzen geregelt ist:confused:

Nun ja, das liegt einfach daran, dass der Gesetzgeber (entgegen der landläufigen Meinung) doch nicht alles bis ins Kleinste geregelt hat.
Meist ist es so, dass gewisse Basis-Rechte festgelegt werden und (vor allem im Verbraucherschutz) manchmal noch gewisse Obergrenzen.

Dazwischen und daneben gibt es allerdings noch ein großes Feld an Gestaltungsmöglichkeiten, die man u.A. durch AGBs regeln kann. Die AGBs wiederum werden aber durch bestimmte Schutzvorschriften zugunsten des Verbrauchers gedeckelt.

Es ist nicht alles in Gesetzen geregelt, z.b. wann der Zeitpunkt des Vertragsschlusses ist. Dazu kommt, dass du z.B. verbraucherfreundlichere Reglungen treffen kannst. Z.B. 30 Tage Widerrufsrecht und immer alle Rücksendekosten übernimmst.

Wenn du keine AGB (AGB[B]s[/B] gibts nicht) hast gilt das BGB. Die § kann ich dir aber leider nicht nennen.

Eine Rechtsberatung ist sicherlich von Vorteil, man kann nicht auf allen Gebieten Spezialist sein.

CYA

Gehe ich recht in der Annahme, dass das BGB (was für mich als b2b-Shopbetreiber vom Ausland u.a. auch nach Deutschland vermutlich nicht immer gilt) verbraucherfreundlicher ist, als die meisten AGB?

Mein Problem ist: Ich habe keine Probleme in dem Bereich, meine Kunden sind feste Stammkunden, denen ich nur eine online-Version zur Bestellung anbieten möchte. Die brauchen gar keine AGB, da es schon fast ein “freundschaftliches” Verhältnis ist.
Ich habe eher die Befürchtung, irgendein nicht ausgelasteter Jurist könnte auf die Abmahnschiene kommen und mir das Leben schwer machen. Dennoch möchte ich mich neuen Kunden nicht verschließen, daher auf der Startseite bei mir:

Dies ist ein Shop nur für unsere bestehenden Kunden. Angebote nur für Industrie, Handel, Handwerk, Gewerbe. Alle Preise ohne Mwst. Die gezeigten Produkte (und Preise) dienen nur zur Vorauswahl der Bestellung. Sie erhalten eine Bestätigung der Bestellung via Email. Die Rechnung erhalten Sie mit der Warenlieferung.
Neukunden:
Fragen Sie nach Konditionen und Liefermöglichkeiten.

Ich hoffe also, dass ich mit der o.g. Formulierung mich vor einigem schütze, denn mit dem bestehenden Kundenkreis bin ich eigentlich zufrieden. Möchte jemand dazu kommen, dann möchte ich entscheiden, ob er Kunde wird oder nicht.

Klingt etwas eigenartig, ist aber so. Ich betreibe ein kleines Ingenieurbüro und der Handel mit der Ware ist wirklich nur für meine Kunden und soll nicht zur Haupteinnahmequelle werden.

Was sagt ihr?

Wenn das nur für Bestandskunden sein soll, dann wäre es ja evtl. angebracht, dass Du den Einkauf dort für Neukunden sperrst. Also Bestellungen nur mit Kundenkonto zulassen, und das Kundenkonto selbst anlegen nach entsprechender Anfrage Deines Geschäftspartners. Benutzer und Passwort musst Du anlegen und dann mitteilen.

Wäre eine Möglichkeit, aber dann würde ich es mir verbauen, wenn sich z.B. die Kunden auf einem Treffen unterhalten und auf mich verweisen. Derzeit läuft das auch so, dass ich nur durch Mundpropaganda meine Aufträge bekomme.
Gastronom A trifft sich mit Gastronom B und empfiehlt mich dann. Sagt er ihm, dass ich auch Ware im Bestand habe, dann soll Gastronom B auch bestellen können. Liefere eh persönlich aus und bekäme eh vom Gastronom A bescheid gesagt, dass Gastronom B bestellen will oder halt auch irgendwas braucht.

Es wäre also zu kompliziert mit dem von Dir beschriebenen Weg. Dann ist es mir lieber, dass WENN ein neuer bestellt, ich ihn dann anrufe und mich um die Bestellung versichere, dass er wirklich bestellt hat und ihn dann nach der Steuernummer frage (die ich eh brauche, wenn ich in Deutschland etwas ausliefere).

Unter diesen Umständen:
Brauche ich wirklich überhaupt AGB, Datenschutzerklärung und den ganzen Kram, den ein Shopbetreiber, der an Privatkunden verkauft?

hmmmm…

Also wenn der Shop sich an einen beschränkten, klar definierten Käuferkreis richtet, durch entsprechende Zugangsberechtigungen geschützt ist - dann brauchst Du da nicht (so streng) drauf achten.
Solange der Shop allerdings quasi frei und für jeden zumindest einsehbar ist, dann wirds eng.
Dann müssen die Angaben (meiner Meinung nach) mit allen Vorschriften übereinstimmen.

Mit letzter Sicherheit oder zumindest mit Haftungsübernahme kann das aber nur ein Anwalt sagen.

Dann dürfte es Shops wie http://shop.etel-tuning.de/ ja gar nicht geben bei den Produkten :slight_smile:

Ernsthaft: Selbst ein Jurist kann doch nicht alles wissen (siehe Beispiel mit TrustedShops und der Ländervorwahl). Sei es drum. Dankeschön für die hilfreichen Tipps und Hinweise!
Die Community ist hier sehr hilfbereit.