<ironie>Genau. Und die Spurensuche sucht nach einem Verbrechen auch nicht nach Fingerabdrücken, weil ein halbwegs “gscheiter” Verbrecher Handschuhe trägt.</ironie>
Wenn du nach fingerabdrücken suchen würdest, prima, du suchst aber nach nem halben schuhabdruck.
Betrüger surfen kaum über die eigenen heimanschlüsse, das ist in jedem fall zu riskant, die nehmen wlans von unis, mcdonalds, der bahn, oder umts sticks. Diese ganzen surfsticks rennen nämlich nicht alle mit unterschiedlichen ips, sondern nutzen proxy server bzw gemeinsame ips, bei arcor nutzern wars lange so das eine ip von mehreren anschlüssen genutzt wurden. Zudem gibts auch noch Proxys wie TOR, da findest du ebenso nicht raus wers war.
Die speicherwut bei ips resultiert größtenteils aus unwissenheit, wie das internet eigentlich funktioniert. Sitzt jemand bei der bahn im zug und betrügt dich, wie willst du den verklagen? Oder wenn opa fiete sein wlan auf hat und sich einer im auto an den straßenrand stellt und dich betrügt?
Die IP ist KEINE telefonnummer oder fingerabdruck, und gilt auch mittlerweile vor gericht nicht mehr in jedem fall als eindeutiges mittel zur identifikation, nicht weil die ip ständig wechseln, sondern weil hinter jeder IP tausende nutzer stecken könnten ohne das das irgendjemand nachvollziehen kann. In CCF (Credit Card Fraud) Foren wird reger austausch betrieben, wo sich offene WLANs finden lassen die man für digitale beutezüge benutzen kann, oder es werden zugänge zu kompromittierten systemen gehandelt die ohne wissen der nutzer für betrug genutzt werden.
Diese erkenntnisse hat man aus den bisher “hochgenommenen” betrügerringen gezogen. Und die nutzen nicht nur große fische, sondern auch viele viele kleine fische.
Zudem kommst du nicht an die Daten des Providers, die polizei kann da nur bei schweren straftaten zugreifen (und internetbetrug da umfangsabhängig) und du selber kannst da garnicht ran kommen. Die einzige möglichkeit ist der zivilrechtliche auskunftsanspruch, der aber nur bei urheberrechtsverstößen gilt. Und selbst mit den daten kannst du dann keine strafanzeige erstellen.
Wenn du mit einer in deinem Shop gespeicherten IP Adresse versuchst strafanzeige zu stellen, kann es durchaus sein das es durch die behörden zu einer gegenanzeige kommt, da du selber Verbindungsdaten nur zu abrechnungszwecken speichern dürftest, da eine ip für einen einkauf für einen shop nicht benötigt wird, wird man dich da schon recht kritsch beäugen.