Repricing Thematik

liebe gemeinde,
wie steht ihr zu dem thema repricing, also das
maschinelle senken oder erhöhen des angebotspreises auf euren
vertriebskanälen? (nicht nur amazon und ebay)

habt ihr hier schon erfahrungen gemacht oder einfach
nur eine meinung?

gruß

Hallo BENY,

ich bin kein Shopbetreiber, habe trotzdem dazu eine Meinung. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Du die wirklich hören willst.

Gruß

na marco, wir leben doch in einem freien land?
nein ernsthaft: nur raus damit.

genau darum geht es mir doch: eine konstruktive diskussion!

Warum stellst du die gleiche Frage in diversen Foren? Bist du ein Betreiber eines entsprechenden Tools?

als Kunde komme ich mir dabei verarscht vor

soll ich das Bundeskartellamt anrufen? :smiley:

Als Shopbetreiber hätte ich gewisse Bedenken eines Morgens aufzuwachen und festzustellen, dass ich über Nacht 5000 iPhones für je 5€ verkauft habe.

Moin zusammen,

@Ray: wieso kommst du dir dabei <zensiert> vor? Wenn die Kalkulation etwas knapper gehalten ist, machen teilweise die Aufschläge von Ebay, Amazon und ganz schlimm: OXID EXCHANGE andere Preise notwendig.

Wir vertreiben unsere Module hier im Exchange doch auch zu höheren Preisen als im eigenen Shop…
Und wenn ich bei Kunden sehe, das die gleichen Artikel bei eBay oder Amazon zu höheren Preisen fast öfter gekauft werden als im Webshop, dann WOLLEN die Kunden doch anscheinend <zensiert> werden.

Beste Grüsse

Thomas

wir sind hersteller solch eines tools, das zwar nicht nur mit amazon/ebay funktioniert, sondern mit allen marktplätzen/ preisvergleichen.

bei unserem marktantritt durften wir feststellen, das wohl enorm bedarf existiert allerdings hier sehr viele vorurteile bei den händlern vorhanden sind. das zeigen ja auch schon die letzten beiträge.

uns geht es darum, die stimmen der händler einzuholen um ein produkt zu schaffen, das so nahe am “kunden” ist, um hier überzeugen zu können.

und wo gehts das besser, als am puls der leute. im internet?!

ich weiß nicht wie es bei ebay ist, aber Amazon sagt sehr deutlich, dass man eigene Artikel nicht wo anders und auch nicht bei sich selbst günstiger anbieten darf.

Geht es hier um “Preise erhöhen, um die Gebühr reinzuholen” oder eher um “Preise runterschrauben um z.B: bei den Preissuchmaschienen 1Cent billiger als die anderen zu sein”?

Moin Vanilla,

ich sehe es bei Kunden selber, das in einigen Branchen mit einer so geringen Marge gearbytet wird um sich am Markt zu behaupten, das dann beim Verkauf über z.B. Amazon die Artikel nur noch mit Verlust verkauft werden würden.
ALso gibt es dann nur 2 Möglichkeiten: Andere Verkaufskanal bei anderem Preis oder eben nur noch über den eigenen Shop verkaufen.

Beste Grüsse

Thomas

na uns fiel halt auf, das die shopbetreiber mit dem begriff repricing grundsätzlich erstmal etwas negatives empfinden. schlagworte sind z.b. preiskampf, preisdumping usw.
das das so nicht unbedingt ist und natürlich von branche und eigener unternehmerischen fähigkeit abhängig ist, sollte immer beachtet werden.

Was ist Repricing?
Hierbei versteht man die Neukalkulation der eigenen Preislisten und das Bereitstellen auf den Vertriebskanälen. Dies geschieht immer mit Blick auf die Mitbewerber. Hierbei ist zu erwähnen, dass diese Vorgänge bislang von Hand durchgeführt werden mussten, was selbstverständlich zur Folge hat, dass ein Mitarbeiter meist sehr lange mit der Auswertung der Mitbewerber beschäftigt ist. Oft solange, dass dieser bei Beendigung gerade wieder vorne beginnen kann.

Und da es jetzt so ein Tool für alle Marktplätze gibt, wollen wir gerne wissen, was ein potentieller Kunde für so ein Tool an Anforderungen stellen würde.

mir gehts dabei nicht darum, dass man Preise über andere Kanäle anpasst - das ist legitim und durch andere Gestehungskosten bzw. Vertriebsnebenkosten durchaus argumentierbar

Mir geht es darum, dass man durch solche Automatismen eine von der Realität losgelöste Preispolitik betreibt, die ein Eigenleben entwickelt und man nur noch in engen Grenzen kontrollieren kann. Siehe automatische Käufe / Verkäufe an der Börse, gesteuert durch Algorithmen und in Millisekunden ausgeführt.
Solch ein Tool wird natürlich hauptsächlich dafür eingesetzt, dass man stets 1 Cent unter der Konkurrenz bleibt und deshalb als günstigster Anbieter erscheint. Das führt dazu, dass die Marge stetig herabgeschraubt wird. Als erstes leiden die stationären Fachhändler, die (logischerweise) eine völlig andere Kostensituation als der typische “Schlafzimmer-Händler” im Internet hat. Miete, Kapitalbindung durch Lagerhaltung, Personalkosten sind im Regelfall kaum vorhanden. Der reine Internethändler kann deshalb selbstverständlich einen niedrigeren Kalkulationsfaktor ansetzen, selbst mit Versandkosten ist er in aller Regel günstiger. Dafür kann er eben nicht den persönlichen Service und die Beratung vor Ort bieten, wie ein stationärer Händler. Soweit völlig in Ordnung.

Wenn nun viele Händler solche Tools einsetzen um sich immer automatisch gegenseitig zu unterbieten, dann wird der Verkaufspreis immer weiter sinken. Die Marge pro Verkauf wird immer weniger, der Anbieter ist deshalb gezwungen mehr zu verkaufen um seine Kosten zu decken und davon leben zu können. Was macht er also? Er setzt den Preis in der Hoffnung mehr Stückzahlen zu verkaufen noch etwas herunter. Alle anderen werden natürlich folgen, um am Markt weiter bestehen zu können. Eine exponentielle Spirale nach unten…

Irgendwann setzt dann das große Händler-Sterben ein, die betreffenden Artikel sind “verbrannt” und zu einem Ramschpreis am Markt erhältlich, den nur die ganz großen Konzerne noch halten können.

Leider wird die andere Richtung (also höchster möglicher Preis) kaum ins Gewicht fallen, auch wenn Angebot und Nachfrage eigentlich Grundgesetze des Marktes sind.

Solche Tools sind also viel zu kurz gedacht und helfen eigentlich niemandem, weder dem Händler, noch dem Verbraucher. Einzig der Toolanbieter und die Handelsplattform verdient daran.

Das ist nicht mein Verständnis von Dienstleistung und fairem Umgang innerhalb der Gesellschaft. Leben und Leben lassen!

ich geb dir da absolut recht, sehr gute antwort!
aber wenn wir ehrlich sind, ist diese problematik doch jetzt auch schon so.
nur halt manuell.

die thematik an der börse und die im internet sind doch aber zwei paar stiefel:

an der börse trifft eine maschine die entscheidung und das auf erfahrungswerten
und prognosen. und daraufhin kauft sie dann.

beim repricing definierst DU, zu welchen preis, auf welcher position du gelistet werden willst.
und es gibt dir umfassende reporting/controlling-möglichkeiten, die du vorher nicht hattest.
(wenn nur manuell und langwierig)

zu der preisspirale will ich folgendes sagen:
ein repricing-tool passt natürlich deine preise nach unten UND nach oben an.
produkt ist bei den mitbewerbern nicht lieferbar, mitbewerber haben eine
schlechte bewertung usw.

DU definierst deine preispolitik.

und an der tatsache, das der potentielle kunde im internet i.d.R. dort kauft, wo er
das produkt am günstigsten bekommt, ändert sich durch keine software irgendwas.

das sich diese branche verschärfen wird, ist doch abzusehen.
entweder durch größeren wettbewerb oder durch solche tools.

[QUOTE=BENY;113249]die thematik an der börse und die im internet sind doch aber zwei paar stiefel:
an der börse trifft eine maschine die entscheidung und das auf erfahrungswerten
und prognosen. und daraufhin kauft sie dann.[/QUOTE]

Das ist hier nicht anders, denn die Werte muss man genauso eingeben. Führen sie nicht zum gewünschten Erfolg (-> günstigster Anbieter), dann wird eben nachgesteuert.

[QUOTE=BENY;113249]
und an der tatsache, das der potentielle kunde im internet i.d.R. dort kauft, wo er
das produkt am günstigsten bekommt, ändert sich durch keine software irgendwas.[/QUOTE]

Nein, richtig. Aber das rasant sinkende Preisniveau mit den oben beschriebenen Folgen würde ohne solche Tools weitaus langsamer (wenn überhaupt in diesem Ausmaß) stattfinden.

Das Argument mit “Preis nach oben schrauben” zieht für mich nicht, da steht der Mensch mit seinem Streben nach schnellem, persönlichen Erfolg im Weg. Es wird kaum Gelegenheiten zur Preiserhöhung geben.

Bleibt es bei ausschliesslich manueller Möglichkeiten, dann werden die allermeisten den Aufwand scheuen, sich intensiv mit der Preisanpassung zu beschäftigen. Die Preisspirale wird nicht angestossen und damit wird dieser Tätigkeit auch zum Großteil die Grundlage entzogen. Zudem kann man seine Arbeitszeit deutlich effizienter und gewinnbringender einsetzen - zum Beispiel, indem man sich auf der Suche nach neuen, interessanten Artikeln macht, den Kundenkontakt pflegt oder Marktlücken sucht.

btw - eine (zumindest annähernd) korrekte Orthographie hilft ungemein, Texte besser zu verstehen

Oha, Du sprichst Groß- und Kleinschreibung an?
Das ist wohl eine alte Blogger-Krankheit…

Zurück zum Thema:

Nunja: Schutzmechanismen, wie z.B. eine prozentuale Untergrenze auf den EK ist natürlich Bedingung. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren.

Ich persönlich finde es aber hochspannend. Das Thema reizt.

Das Argument mit “Preis nach oben schrauben” zieht für mich nicht, da steht der Mensch mit seinem Streben nach schnellem, persönlichen Erfolg im Weg. Es wird kaum Gelegenheiten zur Preiserhöhung geben.

Die grundsätzliche Basis dieses Gewerbes bezieht sich ja genau auf diesen Punkt.
Aber ich gebe Dir Recht: Das kann so sein. Aber wie lange kann sich so ein Mitbewerber halten
bzw. dieses Spiel mitmachen? Wenn ich als Unternehmer solide aufgestellt bin, kann mir doch auch nichts passieren bzw. habe den längeren Atem?!

Preiskämpfe sind ansich auch hier nichts neues. Das haben wir bzw. die Branche nicht erfunden.
Da Du das Thema Arbeitszeit und die Zeit, für die Bedienung für so ein Tool ansprichst möchte ich gerne eine Gegenfrage stellen:

Wenn ein Händler, der schon jetzt seine Preise regelmässig in Bezug auf Beschaffung, Bestand und Marktsituation anpassen muss, durch so ein Tool 98% dieses Zeitaufwandes einsparen kann,
dann könnte er sich doch DURCH den Einsatz solch eines Tools erst diesen unbestrittenen strategisch-wichtigen Entscheidungen widmen?

Im Schnitt braucht ein Händler für 6.000 Artikel im Sortiment bei 150 Artikeln pro Tag rund 40 Werktage. So eine Software macht dies schon in 2 Stunden, ohne Zutun einer Person.
Sprich: Nach diesem Lauf der Software bleibt noch genügend Zeit zum überprüfen und ggf. anpassen der Werte und die restlichen 39 Werktage (die sonst fällig wären) können zielführend für die oben genannten Aufgaben reserviert und verwendet werden.

Und wenn dann Idealerweise, dieses Tool auch noch Controlling-Funktionen bietet, so daß z.B. aufgezeigt wird auf welchen Markplätzen, mit welchen Produkt-Herstellern, Kategorien etc. die schlechtesten- und die besten Margen erzielt werden, ergibt sich gleichzeitig auch der Synergie-Effekt, das man weiss, wo die Strategischen Aufgaben liegen.

[QUOTE=BENY;113253]
Sprich: Nach diesem Lauf der Software bleibt noch genügend Zeit zum überprüfen und ggf. anpassen der Werte […] [/QUOTE]
also bitte :smiley:

[...] zum [b]Ü[/b]berprüfen und ggf. [b]A[/b]npassen [...]

[QUOTE=vanilla thunder;113254]also bitte :smiley:

[...] zum [b]Ü[/b]berprüfen und ggf. [b]A[/b]npassen [...]

[/QUOTE]

@vanilla: wir haben noch freie Stellen. Magst Dich als Korrektur-Leser bewerben? :smiley:

ich bin noch in meiner Forentroll-Ausbildung, danach vielleicht? :smiley:

Um wieder etwas zum Thema beizutragen: ich würde ein Feature haben wollen, das den Preis inklusive Versandkosten “betrachtet”. So wäre mein Produkt vielleicht nicht das billigste, aber durch relativ niedrigere Versandkosten wäre der Gesamtpreis dann trotzdem besser als beim Rest.
(Bei Amazon und Geizhals kann man ja nach Produktpreis oder eben Gesamtpreis sortieren)

Außerdem müsste man irgendwie die Sonderaktionen von anderen abfangen/ignorieren. Z.B gibts bei MeinPaket oft 10-14% Gutscheine für einen Abend/ ein Paar Stunden, sodass deren Preise plötzlich den ehemaligen Bestpreis um 20-30€ unterbieten. (was auch in den Preissuchmaschinen auftaucht)

[QUOTE=vanilla thunder;113257]ich bin noch in meiner Forentroll-Ausbildung, danach vielleicht? :smiley:

Um wieder etwas zum Thema beizutragen: ich würde ein Feature haben wollen, das den Preis inklusive Versandkosten “betrachtet”. So wäre mein Produkt vielleicht nicht das billigste, aber durch relativ niedrigere Versandkosten wäre der Gesamtpreis dann trotzdem besser als beim Rest.
(Bei Amazon und Geizhals kann man ja nach Produktpreis oder eben Gesamtpreis sortieren)

Außerdem müsste man irgendwie die Sonderaktionen von anderen abfangen/ignorieren. Z.B gibts bei MeinPaket oft 10-14% Gutscheine für einen Abend/ ein Paar Stunden, sodass deren Preise plötzlich den ehemaligen Bestpreis um 20-30€ unterbieten. (was auch in den Preissuchmaschinen auftaucht)[/QUOTE]

Thema Versandkosten:
Ja Sicher! Die Versandkosten werden natürlich IMMER berücksichtigt.
Manche Händler generieren darüber ja mal gerne Ihren Gewinn.

Das mit den Sonderaktionen ist mir persönlich neu.
Hast Du mir vielleicht mehr Infos/Link etc.?
Danke!

ist nicht das beste Beispiel, weil grad keine “normalen” Gutscheine aktiv sind, aber z.B: hier: http://geizhals.de/734689
da siehst Du an der ersten Stelle MeinPaket und in der Beschreibung steht, dass man den Gutscheincode XY benutzen soll.
Und auf MeinPaket ist der reguläre Preis 155€.