Auftragsübergabe Incoterms B2B Maschinenbauer Lösungsideen - Best Practices

Hallo zusammen,

wir kämpfen schon länger mit der Umsetzung unseres Ersatzteil-Onlineshops und dabei werde ich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
Aktuell beschäftigt mich die Auftragsübergabe / die Versandinfos.
Unsere Versandthemen reichen von kleinen Paketen bei denen wir mal nur 10 Schrauben versenden, Paletten mit umfangreichen Ersatzteilpaketen / Maschinen bis hin zu Teilen mit Überlängen etc. die nur bedingt auf Paletten passen.

Wir sind Global aktiv und versenden nahezu weltweit in unserem Daily Business.

Nun zu meiner Shop spezifischen Frage:
Wie bilde ich sinnvoll das Thema Incoterms im Shop ab?
So wie ich es sehe, kann ich definieren welche Versandarten es gibt: Spedition, DHL, UPS etc. aber welcher Incoterm hier dahinterliegt / liegen kann, ergibt sich mir nicht. Dies ist auch ein stark Länder-abhängiges Thema (DACH,EU, Rest der Welt…) welches uns sehr viel Geld kosten kann.
Für mein Verständnis kann ich standardmäßig beispielsweise nur in der Benamung Einfluss nehmen was bedeutet, dass ich z.B. drei verschiedene UPS Standard Versandarten hätte: UPS Standard FCA; UPS Standard CFR; UPS Standard DAP, usw…

Mein kurzfristiger Lösungsgedanke ist es, bei jeder Versandart einfach den Incoterm FCA zu übergeben. Sinnvoll, kundenfreundlich und zielführend ist das aber meiner Meinung nach nicht…
Umsetzen würde ich das über die AGB´s und anschließend müssten wir Entwicklungstechnisch hier eine Sonderlösung in der Auftragsübergabe gestalten, da wir den Shop direkt an unser CRM System(Microsoft Dynamics CE) angebunden haben. In diesem ist für die Auftragsweiterverarbeitung die Übergabe des Incoterms essenziell.

Haben andere hier im Forum Ideen, Best Practices oder bereits einfach auch Erfahrungen gemacht?

Grüße, Robin Fischer

Hallo Robin,

Ehrlich gesagt würde ich erwarten, dass das sogar aus Preisgründen unterschiedliche Versandarten notwendig macht.

Soweit ich das bisher in Projekten gesehen habe, sind die Preise der Versanddienstleister entweder pro Land pauschal, oder die Preise sind unterschiedlich, ob ich ab Werk oder direkt bis auf die Baustelle (z.B.) liefere oder es gibt dazu individuelle Lieferverträge.
Was ich noch nicht gesehen habe, ist, dass du dir als Kunde aussuchen kannst, welche Konditionen du gern hättest und mit wem du es versenden möchtest, ohne dass das Auswirkungen auf den Preis gehabt hätte.

Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass nicht mal nur die Versandart, sondern auch die konkrete Versandkostenregel für den resultierenden Incoterm relevant ist.
Das wird ein hochindividuelles Thema im Shop sein. Von den Vertragsbedingungen zwischen Händlern und (B2B-)Kunden, über die einzelnen Waren bzw. Warentypen (ein Blockheizkraftwerk zu verschicken wird sicher andere Konditionen erfordern, als ein Paket mit Wollsocken), bis hin zu den Konditionen des Händlers bei den Versendern (oder auch zwischen Käufer und Versender mit übergebener Vertragsnummer), wird dír da kein anderer Weg als eine Individualentwicklung bleiben, denke ich.

Aber da würden mich tatsächlich die Erfahrungen möglichst vieler anderer Leute interessieren :slight_smile:

Viele Grüße,
Sven

Moin @RobinF :slight_smile:

dies soweit ich dies beurteilen kann ein sehr komplexes Thema.

Der OXID eShop kann dies aus meiner Sicht Adhoc nicht abbilden.

Ein Gedanke wäre einen externen Dienst welcher die Versandkostenregeln abbilden kann anzubinden. Dort würde ich mit einer Suche nach dem Thema “incoterm e-commerce anbindung” über Google beginnen.

Recherchieren welche Lösungen es für den B2B-Bereich gibt. Dort dann gezielt nach technischen Anbindungen wie REST-Schnittstelle oder API-Anbindung achten.

Wenn eine Anbindung brauchbar, dann erst würde ich damit anfangen diese zu testen ob Eure eigenen Anforderungen dort abgedeckt werden.

Im zweiten Schritt würde ich die Shop-Anbindung vornehmen. Dort werdet Ihr dann für Eure Bedürfnisse eine Customizing-Lösung benötigen.

Bei einer Customizing-Lösung stellt sich automatisch die Frage auf welches Shopsystem man zurück greift.

Stichwort Bedarfsanalyse welche man vor Auswahl des Shopsystem machen sollte. Dazu hatte ich im Januar 2023 einen Blog Beitrag unter Welches Shopsystem soll ich auswählen? | BisWeb Shopsystem veröffentlicht.

Wenn ich darf würde ich Dein konkretes Beispiel in meinen Blog Beitrag mit aufnehmen.

Viele Grüße,
Tim

Hallo Sven, vielen Dank für die Antwort,

grundsätzlich bin ich da bei Dir, aufgrund der Thematik, dass aber Datensätze Systemübergreifend betrachtet werden müssen, muss ich davon ausgehen dass UPS Standard bei uns auch UPS Standard bleibt. Durch ein zusätzliches Feld in unserem CRM und auch ERP, geben wir hier dann den Incoterm als Merkmal der Bestellung mit. Und das hin und her biegen der Datensätze möchte ich vermeiden um die Datensätze der “Versandarten” möglichst harmonisch zu halten. Chaotische Stammdaten habe ich schon genug in anderen Bereichen.

Und ja, ich muss Dir zustimmen. Die Preise weichen stark ab und sind auch bei unseren aktuellen Artikelstammdaten nicht automatisch berechenbar. Das ist der Grund warum wir den Kunden grundsätzlich nur über den Shop “Bestellanfragen” genierieren lassen und diese dann nochmal in einem nächsten Prozessschritt prüfen und mit Lieferkosten bestätigen. Die Grundparameter wie die Incoterms, sind hierfür aber wie schon beschrieben essenziell, da es hier nicht nur primär um Lieferkosten geht sondern auch um Aufwände in Form von Zeit im gesamten Versandprozess(Liefere ich beispielsweise nur zu einem Hafen und übernimmt ab da der Kunde die Abholung, versichere ich dies auch oder soll die Ware bis zur Lieferanschrift des Kunden geliefert und auch versichert sein… Du glaubst mir nicht wie viele Maschinen jedes Jahr beim Be- und Entladen vom Stapler fallen… :+1:

Ich bin auch gespannt ob noch ein paar andere User Erfahrungen und best practices haben :slight_smile:

Schön wäre die Möglichkeit aber trotzdem im Standard, Incoterms direkt aufführen zu können so fern man diese benötigt.

Hallo Tim,

auch vielen Dank an Dich für deine Antwort!
Mit dem Gedanken habe ich auch gespielt, jedoch haben wir schon sehr viel Zeit und auch Geld in unser ecommerce Projekt investiert und langsam muss der Go Live folgen, weshalb die Einbindung eines externen Tools hier erstmal nicht stattfinden wird… Stand jetzt ist wohl wirklich der einfachste und schnellste Weg dieser, mich AGB technisch abzusichern indem wir überall den Incoterm FCA verwenden und dieser dann aber später noch bei Bedarf angepasst werden kann. Damit mein CRM + ERP auch die Bestellanfragen die wir vom Shop empfangen, sinnvoll verarbeiten kann, muss wohl in unserer Schnittstelle immer bei jeder Bestellung dieser Incoterm mitgeliefert werden. Wenn unser Shop erstmal gute Zahlen schreibt, muss ich über die Anbindung weiterer Tools nachdenken um hier sinnvoll arbeiten zu können. Da gibts bestimmt eine Lösung zum anbinden, eventuell hat noch jemand anderes hier im Forum Erfahrunen :slight_smile:
Bei unserer damaligen Sichtung von möglichen Shop Anbietern hatten wir den Hauptfokus auf andere Funktionen gelegt. Ansicht einer Maschine mit allen Ersatzteilen + Bestellfunktion in Kombination mit der Anbindung an unsere bestehenden Systeme. Da ging das Incoterm Thema wohl etwas unter. Ich hatte auch die Grundannahme getroffen, dass in einer b2b shopversion, welche bei uns im Einsatz ist, solche für uns “grundlegenden b2b Themen” standardmäßig gegeben sein sollten…

Du darfst gern das Beispiel für deinen Blog aufgreifen :+1:

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