Hallo Leute,
hier mal wieder der Thread-Eröffner…
…es ist schon interessant, die Anworten auf meine Kritik zu lesen. Vor allem fasziniert mich die Antwort von Aggrosoft. Von einem scheinbar seriösen Anbieter von Software- und Entwicklungslösungen hätte ich so etwas nicht erwartet.
Wie ich ja bereits gepostet hatte, will ich mich nicht als Kompetenzmonster bezüglich E-Commerce-Lösungen hinstellen. Sicherlich kann man mit Oxid sehr viel machen.
Ich bin nun seit über fünf Jahren unter anderem E-Commerce-Bereich tätig. Ich betreue Kunden, die mit einem kleinen Strato-Shop angefangen haben und mit denen ich gemeinsam mittlerweile mehrere Onlineshops mit übergreifendem Warenwirtschaftssystem und daran angeschlossenen Kassensystemen mit mehreren Filialen arbeiten. Ich habe mit CRM-Systemen, Zahlungsdienstleistern, Logistikdienstleistern und und und zu tun. Ich bin also nicht ganz grün hinter den Ohren.
Zudem habe ich in meinem zweiten Thread klar zum Ausdruck gebracht, dass ich hauptsächlich die Usability anprangere, da ich zugegebener Maßen im Eröffnungsthreat doch etwas aufgebracht war. Ich wollte eigentlich nicht so aufbrausend rüber kommen.
Folgendes reales Beispiel:
Ich habe eine Kunden, der einen Oxid-Shop hat. Er erzählt mir, das er in 4 Monaten nur 4 Verkäufe hatte. Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und fange dann an zu erörtern, wie ich ihm helfen kann.
Die Fehler: sehr schlechte Gestaltung, schlechte Usability, überladene Startseite, schlechte Checkout-Seiten, fehlende Schnittstellen zu den Standard-Payment-Dienstleistern, die man heut einfach braucht, fehlendes vernünftiges Monitoring.
Die Gestaltung zu ändern, die Templates anzupassen, Checkout-Prozess auf Vordermann bringen - alles kein Thema. Wir merken sofort, dass die Anpassungen etwas bewirkt haben - die Verkäufe nehmen zu. Dann wollen wir weiter machen und die Schnittstellen zu PayPal, sofortüberweisung.de usw. herstellen.
Und dann frag ich mich einfach, warum es im Vergleich zu anderen Systemen doch recht aufwendig ist. Warum kann ich z.B. Module nicht durch einen integrierten Uploader installieren? Dann installiere ich ein Modul mit für mich recht hohem Aufwand (sicherlich meinem nicht gerade profihaften Kenntnissstand geschuldet) und der Kunde stellt nach einer Weile fest: das war es nicht, ich brauche etwas anderes.
Klar kann man Plenty nicht direkt mit Oxid vergleichen. Wenn man danach geht, kann man sehr wenige Systeme direkt miteinander vergleichen.
Bei meinem Plenty-Kunden stellen wir fest, das wir mit externem Dienstleister A nicht zufrieden sind, weil zuviele Shopaussteiger, Kundenbeschwerden, Kundenkritik und der Dienstleister noch dazu recht teuer ist. Also konzentrieren wir uns auf das wesentlich: den Kunden zufrieden zu stellen und Kosten zu sparen, indem wir uns für Dienstleister B oder C entscheiden, ohne uns den Kopf darüber zerbrechen zu müssen, wie wir Dienstleister B oder C an den Shop bekommen.
Ich bin kein Programmierer. Ich bin eher Anwender und habe Grafik- und Produktdesign studiert. Usability ist mein Ding. Ich arbeite übrigens neben meiner Selbstständigkeit noch als GUI-Designer für eines der größten deutschen Unternehmen und habe fast tagtäglich mit UserInterfaces und der Vereinfachung von komplizierten Anwendungen zu tun.
Die Antworten von Hebsacker und insbesondere stefanwesop mit dem seinem Playmobil - Lego Vergleich fand ich sehr gut.
Für meinen Tonfall im Eröffnungsthread möchte ich mich nun letztmalig entschuldigen.
@avanger: Todgesagte leben länger :o Mag sein, dass das System zu komplex für mich ist. Ich sehe die Herausforderung und Aufgabe darin, komplexe Systeme bedienerfreundlich zu machen und nicht Geld damit zu machen, dass nur wenige solch ein System bedienen können -> siehe Antwort von michele
Viele Grüße…