Auch ich halte die Betrachtungen für einseitig, insbesondere unter der gewählten Beitragsüberschrift. Schliesslich wird mit Onlineshops Geld verdient - teils sehr wenig, andererseits werden aber sehr sehr große Umsätze mit Hilfe der Software gemacht, die es bis vor einiger Zeit für Umme gab.
Ich hole mal das alte Auto-Beispiel raus:
Unter einer Open-Source-Lizenz sorgten viele Leute, die nicht zwangsläufig zum Hersteller gehörten im optimalen Fall dafür, dass dieser Trabbi mit dem Verbrauch eines Kleinwagens, der Schönheit eines Cadillac, der Unangreifbarkeit eines Panzers, dem Ladevermögen eines Vierzigtonners und der Geschwindigkeit eines Formel1-Wagens ausgestattet waren.
Die Erfahrung im Open-Source-Bereich belegt, dass nicht jeder Fahrzeuginhaber versteht, dass er einen eigenen Beitrag leisten kann; wir reden hier tatsächlich von maximal 2-3 Prozent Contributions über alle Open-Source-Systeme hinweg.
Als Hersteller kann man dieses Phänomen auf der einen Seite begreifen, wenn man sich genügend mit der Materie beschäftigt und all seine Kraft hineinsteckt, die Bestrebungen der Menschen, die mit dem Projekt arbeiten zu verstärken. Oder man stellt sich eben hin und jammert, dass 98% nicht geholfen haben.
Dementsprechend wird eine unternehmerische Entscheidung getroffen, mit der man sich als Teilnehmer des Ökosystems einseitig identifizieren kann, der man aber auch reinen Gewissens nachsagen kann, dass ein komplettes System, eine ganze Philosophie, verraten wurde.
Dann muss man aber auch damit leben, dass künftig weniger Leute den Trabbi besteigen, dass man selbst den Spoiler und den zweiten Auspuff bauen muss und dass irgendjemand wissen muss, wie man den Vergaser aufbohrt ohne die Maschine kaputt zu machen - oder man kauft sich dieses fehlende interne Wissen eben teuer ein.